Foto: Franz Morgenbesser
Die Missachtung des Planeten spiegelt sich in der Missachtung des eigenen Körpers
Diese Missachtung hat auch Parallelen zur Hintanstellung des „Weiblichen“, zur Unterdrückung von Gefühlen, zum Umgang mit Sexualität und selbst zur Hierarchisierung unserer Gesellschaft, in der der intellektuell arbeitende Mensch viel höher bewertet wird als jener, der seinen Körper einsetzt. Das Wort „Bauer“ kann immer noch ein Schimpfwort sein. Die Abwertung der Tiere („Blöde Kuh“, „Sau“ …), die für mich spürbare Arroganz unserer Kultur gegenüber anders lebenden Kulturen, die Einteilung der Sinne in "höhere und niedere", die Überbewertung des Optischen, die Einseitigkeit der Gehirnhälften, alles das wurzelt in einem ähnlichen Grund: Der Intellekt wertschätzt den Körper nicht ausreichend und versucht ihn zu beherrschen statt mit ihm auf gleicher Ebene zu kooperieren. In anderen Worten: Der Mensch glaubt sich die Natur „untertan“ machen zu können.
Jedoch: Wenn der Mensch sich von der Natur abspaltet, spaltet er/sie sich in sich selbst, denn er/sie ist Natur.
Würden die meisten Menschen auf den eigenen Körper hören, würde das eine Wende in der Umweltpolitik nach sich ziehen, denn was für unseren Körper gut ist, ist gut für den Planeten und umgekehrt.